Personalgewinnung mit Erfolg im Jahr 2023

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Eine offene Stelle bleibt in Deutschland im Schnitt 130 Tage unbesetzt, Tendenz steigend (Quelle Statista). Die lange Besetzungsdauer einer Position in vielen Berufen stellt Personalverantwortliche, ob in kleinen, mittleren oder großen Unternehmen, vor ein großes Problem. Wie lässt sich die Suche nach Arbeitskräften effizienter und nachhaltiger gestalten? In diesem Artikel befassen wir uns mit der modernen Personalgewinnung im Jahr 2022. Inhalt
  • Herausforderungen in der heutigen Zeit für die moderne Personalgewinnung
  • Begriffsklärung: Personalgewinnung versus Personalbeschaffung
    • Personalbeschaffung
    • Personalgewinnung
    • Vorteile der Personalgewinnung
  • Wissenswerte Fakten und Zahlen aus aktuellen Studien und Umfragen
  • Die wirksamsten Arten und Methoden der Personalgewinnung und des Recruitings 2022
  • Ideen und Tipps Ihre Personalgewinnung
  • Fazit

Herausforderungen in der heutigen Zeit für die moderne Personalgewinnung

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind insbesondere für viele kleine und mittlere Unternehmen immer noch spürbar. Nun stehen die Unternehmen im Zuge der Energiekrise vor der nächsten Bewährungsprobe. Gerade in Krisenzeiten gilt es für Personalverantwortliche, eine möglichst effiziente Personalgewinnung zu betreiben, damit Ihr Unternehmen für Bewerberinnen und Bewerber attraktiv ist und bleibt.

Vor welchen Entwicklungen stehen Personalverantwortliche im Jahr 2022?

  • Im Zuge der Corona-Krise wurde die Digitalisierung beschleunigt. Online-Bewerbungsgespräche sind heute keine Seltenheit mehr. Kandidatinnen und Kandidaten recherchieren im Internet viel über die Unternehmen, bevor sie sich bewerben. Außerdem nutzen viele von ihnen Social-Media-Plattformen wie Facebook oder LinkedIn.
Personalverantwortliche sollten sich deshalb die Fragen stellen, wie der Internetauftritt und die Google-Bewertungen ihres Unternehmens aussehen und ob im Unternehmen mit einer aktuellen Software gearbeitet wird.
  • Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es während der Pandemie normal geworden, ganz oder teilweise aus dem Homeoffice zu arbeiten. Viele haben die Vorteile dieses Arbeitsmodells für sich entdeckt und wollen nicht mehr darauf verzichten.
Daher ist es für Arbeitgebende wichtig, sich mit dem Thema „Homeoffice“ auseinanderzusetzen.
  • In den nächsten Jahren werden viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der sogenannten „Babyboomer“-Generation in den Ruhestand gehen. Ungefähr die Hälfte der Stellen, die frei werden, wird durch junge Menschen, die zwischen 2000 und 2010 geboren wurden, besetzt werden.
Wie wollen diese zukünftigen Kandidatinnen und Kandidaten der sogenannte „Generation Z“ angesprochen werden? Auf alle diese Herausforderungen gilt es für Personalverantwortliche die für ihr Unternehmen passenden Antworten zu finden. Und ja, es gibt keine Standardantworten, denn jedes Unternehmen ist anders. Aber es gibt viele erfolgreiche Strategien, auf die wir in unserem Artikel eingehen werden. Zunächst wollen wir jedoch einige wichtige Begriffe aus dem Personalmanagement klären.

Begriffsklärung: Personalgewinnung versus Personalbeschaffung

Personalverantwortliche identifizieren, akquirieren, bewerten und stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Sie sorgen dadurch, dass Arbeitskräfte in qualitativer, quantitativer, zeitlicher und räumlicher Hinsicht Ihrem Unternehmen zur Verfügung stehen. Beschäftigt man sich mit der Besetzung offener Stellen in einem Unternehmen, so stößt man auf unterschiedliche Begriffe: Personalbeschaffung, Recruiting, Personalgewinnung, Mitarbeitergewinnung. Worin genau liegen die Unterschiede?

Personalbeschaffung

Personalbeschaffung oder Personalrekrutierung zielt darauf ab, passende Talente zu suchen und proaktiv für das Unternehmen zu begeistern, um offene Stellen zu besetzen. Dabei unterscheidet man die interne und die externe Personalbeschaffung. Möglichkeiten der internen Personalbeschaffung (Suche nach Arbeitskräften innerhalb des eigenen Unternehmens):
  • Personalbedarf wird ohne Personalbewegung gedeckt, beispielsweise durch Überstunden des vorhandenen Personals.
  • Personalbedarf wird durch Personalbewegung gedeckt, zum Beispiel durch eine interne Stellenausschreibung im Intranet.
Möglichkeiten der externen Personalbeschaffung (Suche nach Arbeitskräften außerhalb des eigenen Unternehmens):
  • Personal wird passiv gesucht und gefunden, beispielsweise durch Bearbeitung der Initiativbewerbungen.
  • Personal wird aktiv gesucht, zum Beispiel durch externe Stellenausschreibungen oder durch externe Headhunter.

Personalgewinnung

Der heutige Trend geht immer mehr dazu, allgemein von der Personalgewinnung oder Mitarbeitergewinnung zu sprechen. Denn gute Bewerberinnen und Bewerber, um die sich die Konkurrenz reißt, werden nicht einfach „beschafft“, sondern emotional für das Unternehmen „gewonnen“. Wie durch einen Magneten werden die Kandidatinnen und Kandidaten angezogen und bewerben sich für offene Stellen des Unternehmens. Eine gute Personalgewinnung ist immer ein strategischer Prozess, der langfristig für die Sogwirkung des Unternehmens auf die Bewerberinnen und Bewerber sorgt. Sie umfasst unter anderem folgende Kernelemente:
  • Ressourcenplanung für die Zukunft,
  • Pflege eines Bewerberpools bzw. eines Talentpools,
Ein Talentpool ist „eine Datenbank oder Online-Plattform, bestehend aus Profilen von Bewerbern, Mitarbeitern, Freiberuflern oder anderen externen Kontakten“ (Quelle: Wikipedia).
  • Entwicklung einer Strategie, die die Attraktivität der Arbeitgebermarke steigert (Employer Branding).
„Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber“ (Quelle: Deutsche Employer Branding Akademie).

Vorteile der Personalgewinnung

Eine gute Personalgewinnung bringt oft folgende Vorteile mit sich:
  • Nimmt die Bewerberin bzw. der Bewerber das Unternehmen als attraktiv wahr, ist sie bzw. er eher bereit, der Arbeitgeberin bzw. dem Arbeitgeber vertraglich entgegenzukommen.
  • Die Personalverantwortlichen sind flexibler in ihrer Suche nach Arbeitskräften. Sie können den kostspieligen Einsatz von Headhuntern und Recruitern reduzieren.
  • Die Mitarbeiterbindung steigt. Denn wer arbeitet nicht gerne in einem attraktiven Unternehmen

Wissenswerte Fakten und Zahlen aus aktuellen Studien und Umfragen

Es gibt viele interessante Daten aus Studien und Umfragen rund um das Thema Personalgewinnung. Oft lohnt es sich, die eine oder andere Erkenntnis aus Studien in Ihre Personalgewinnungsstrategie einzuarbeiten, um die Effizienz der eigenen Mitarbeitergewinnung zu verbessern. An dieser Stelle wollen wir auf zwei aktuelle Untersuchungen genauer eingehen, die gerade für kleine und mittlere Unternehmen interessant sein dürften.

Studie: AZUBI-Recruiting-Trends 2022

Im Jahr 2022 befragte die u-form Testsysteme GmbH & Co. KG Auszubildende und Schülerinnen und Schüler sowie Ausbildungsverantwortliche zu den Themen Ausbildung und Azubi-Recruiting mit folgenden Umfrageschwerpunkten:
  • Besetzung von Ausbildungsplätzen,
  • Nachhaltigkeit,
  • Image der Ausbildung

Wichtige Ergebnisse der Studie sind:

  • Nur 43 Prozent der Schülerinnen und Schüler fällt es leicht, sich für einen für sie passenden Ausbildungsberuf zu entscheiden.
  • Wichtigste Informationskanäle für Schülerinnen und Schüler, die sich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz befinden, sind:
    • Google (83 Prozent der Nennungen) und
    • Karrierewebseiten der Unternehmen (77 Prozent der Nennungen).
Demgegenüber steht, dass sich nur 22 Prozent der Unternehmen darum bemühen, dass sie bei Google gut gefunden werden.
  • Die Verwendung einer gendergerechten Sprache in Stellenanzeigen wird von 44 Prozent der Personalverantwortlichen abgelehnt, da sie es als unnötig oder störend empfinden.
47 Prozent der Befragten meinen, dass es Kandidatinnen davon abhält, sich zu bewerben, wenn in einer Stellenanzeige alle nur in der männlichen Form angesprochen werden. Die Studie „AZUBI-Recruiting-Trends 2022“ kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.testsysteme.de/studie

Stellenanzeigen Studie 2021

Stellenanzeigen sind eines der wichtigsten Instrumente im Personalmarketing. Viele Stellenanzeigen verfehlen jedoch Ihre Zielgruppe. Personalmarketing2Null befragte zum Thema Stellenanzeigen 4.000 Personalerinnen und Personaler. Außerdem äußern sich 23 Expertinnen und Experten aus dem HR- und Recruitingbereich im Rahmen dieser Studie.

Folgende wichtige Aspekte wurden herausgearbeitet:

  • Abstimmung der Personalverantwortlichen mit dem Fachbereich vor der Erstellung der Stellenanzeigen:
    • Zehn Prozent der Personalverantwortlichen kontaktieren hierzu den Fachbereich gar nicht.
    • 89,4 Prozent besprechen sich meist nur oberflächlich mit dem Fachbereich.
  • Bei den Formulierungen der Stellenanzeigen bedienen sich 54 Prozent der Personalerinnen und Personaler aus den Anzeigen der Konkurrenz, wobei
    • 34,8 Prozent der Personalverantwortlichen einzelne Sätze und
    • 15,2 Prozent sogar wenige Absätze übernehmen.
  • Häufigkeit der Überarbeitung der Stellenanzeigen vor der Veröffentlichung:
    • Fast die Hälfte der Verantwortlichen in Unternehmen überarbeiteten die Anzeigen regelmäßig.
    • 17,2 Prozent der Verantwortlichen beschäftigen sich mit der Überarbeitung ungefähr jedes Jahr und
    • 16,7 Prozent der Verantwortlichen circa alle zwei bis drei Jahre.
Die Ergebnisse der Stellenanzeigen-Studie 2021 können Sie hier nachlesen.

Die wirksamsten Arten und Methoden der Personalgewinnung und des Recruitings 2022

Nach der Betrachtung der Ergebnisse aus den Studien und Umfragen und durch die Betrachtung des Marktes, lassen sich einige Trends für die erfolgreiche Personalgewinnung im Jahr 2022 erkennen. Die wichtigsten haben wir hier zusammengefasst:
  • Talentpool

Halten Sie Ihren Talentpool aktuell, um diesen erfolgreich nutzen zu können.
  • Inbound Recruiting

Etablieren Sie eine positive Arbeitgebermarke, um Talente auf sich aufmerksam zu machen und in ihnen den Wunsch zu wecken, für das Unternehmen arbeiten zu wollen.
  • Social Recruiting

Nutzen Sie die für Ihr Unternehmen passenden Social-Media-Kanäle, um
  • Stellenanzeigen auf sozialen Netzwerken zu platzieren,
  • Ihr Unternehmen auf Social-Media-Kanälen gut zu präsentieren,
  • mögliche Kandidatinnen und Kandidaten über die Netzwerke vorab kennenzulernen und aktiv anzusprechen.
  • Online-Bewertungen

Behalten Sie die Online-Bewertungen Ihres Unternehmens stets im Blick und äußern Sie sich auch zu kritischen Bewertungen stets sachlich.
  • HR-Analytics: IT-gestützte Analyse HR-relevanter Daten

Nutzen Sie effiziente Tools zur Mitarbeitergewinnung, Personalbindung oder zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit, um wichtige Kennzahlen für Ihre Entscheidungsprozesse zu erhalten.

Weitere Ideen und Tipps für Ihre erfolgreiche Personalgewinnung

Planen Sie genügend Zeit für Ihre Personalgewinnung ein, aber ziehen Sie den Bewerbungsprozess nicht unnötig in die Länge

  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Stellenanzeige. Grenzen Sie die Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern dadurch ein, dass Sie genau und weniger allgemein formulieren. Denn es sollen sich schon von vornherein passende Kandidatinnen und Kandidaten bewerben.
  • Überprüfen Sie die Bewerberinnen und Bewerber gut während des Bewerbungsprozesses. Nutzen Sie hierzu eine Bewertungssoftware und ein internes Bewertungssystem. Wie sehen die Referenzen der Kandidaten aus? Wie verhalten sie sich beim Mittagessen außerhalb des Büros?
  • Gestalten Sie den Bewerbungsprozess so kurz wie möglich. Antworten Sie zeitnah auf Bewerbungen. Geben Sie den Bewerbern Feedback.

Denken Sie an die Förderung Ihrer bestehenden und zukünftigen Mitarbeiter

  • Erleichtern Sie neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Einstieg in Ihr Unternehmen durch gute Einarbeitung. Identifizieren Sie hierzu Mentoren in Ihrem Unternehmen.
  • Regelmäßige Feedback-Gespräche für Ihre Arbeitskräfte helfen außerdem, die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser zu verstehen, um das Personal mit gezielten Fördermaßnahmen, wie beispielsweise Fortbildungen, zu unterstützen.
  • Durch interne, regelmäßige Stellenausschreibungen im Intranet oder per E-Mail können bereits im Unternehmen angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf neue Stellen aufmerksam werden.

Fazit zur Personalgewinnung

Nutzen Sie diejenigen Elemente der modernen Personalgewinnung, die zu Ihrem Unternehmen passen. Machen Sie dadurch Ihr Unternehmen zu einer starken, authentischen Marke. Denn nur so gelingt es Ihnen langfristig, gute neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu gewinnen und bestehende Arbeitskräfte zu halten.

Personalgewinnung - FAQs

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Personalgewinnung und Personalbeschaffung?

Personalbeschaffung oder Personalrekrutierung zielt darauf ab, passende Talente zu suchen und proaktiv für das Unternehmen zu begeistern, um offene Stellen zu besetzen.

 

Der heutige Trend geht immer mehr dazu, allgemein von der Personalgewinnung oder Mitarbeitergewinnung zu sprechen. Eine gute Personalgewinnung ist immer ein strategischer Prozess. 

Was sind die wirksamsten Methoden für die Personalgewinnung?

Es lassen sich einige Trends für eine erfolgreiche Personalgewinnung im Jahr 2022 definieren:

  • Talentpool
  • Inbound Recruiting
  • Social Recruiting
  • Online-Bewertungen
  • HR-Analytics

Was sind die Herausforderungen der modernen Personalgewinnung?

Gerade in Krisenzeiten gilt es für Personalverantwortliche, eine möglichst effiziente Personalgewinnung zu betreiben. Zu den Herausforderungen der heutigen Zeit zählen:

  • Internetauftritt und Google-Bewertungen des Unternehmens.
  • Mit dem Thema Homeoffice auseinandersetzen.
  • Wie wollen Kandidaten der jüngeren Generation in Zukunft angesprochen werden?

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Unsere Vision:

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